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Hinweis: Mittagsführung Rheinhafenareal Basel, Mo 16.10.17 12:30-13:30h

Prof. em. Dr. Ueli Mäder, emeritierter Professor für Soziologie, führt unter dem Motto «Die Stadt ändern, das Leben ändern» durch das Rheinhafenareal Basel.

Besichtigung: ausgehend vom Areal von Shift Mode.

Am konkreten Beispiel des Rheinhafenareals erläutert der Soziologe Ueli Mäder das Phänomen urbane Widerständigkeit.

«Wir gehen von theoretischen Bezügen aus und vergegenwärtigen uns zuerst kurz die Geschichte des Hafens und des Klybeckquartiers (vom industriellen zum urbanen Stadtteil) sowie unterschiedliche Hinweis: Konzepte für das Areal. Dann konzentrieren wir uns auf aktuelle Zwischennutzungen. Dabei interessieren die Fragen: Wer plant und belebt die Stadt? Und wie lassen sich visionäre Ideen in unseren Alltag integrieren?»

Eine Veranstaltung im Rahmen der Architekturtage:
http://europa-archi.eu/

Treffpunkt:  Uferstrasse 40, Basel,
Öffentlich,  Freier Eintritt
Gastgeber: Architektur Dialoge

 

Bericht geführte Velotour Renaturierung Rheininsel 10.09.2017

Link

https://goo.gl/maps/bZeLvvnZEayYVhQB6

Léa Merckling, Conservatrice der Petit Camarque Alsacienne, erläuterte 9 Personen mit anschaulichen Grafiken, Bildern und Karten in mehreren Stops der 7,1km Velotour auf dem ehemaligen Treidelweg sehr kompetent und engagiert das Naturschutzgebiet l’Ile du Rhin.

Das Renaturierungsgebiet mit seinen Wasserflächen wird im Süden von einem wetterfesten Beobachtungsstand überragt. Die radikalen Renaturierungsmassnahmen eines Maisfeldes verwandelten das Gebiet zunächst in eine Mondlandschaft.

Inzwischen kehrt die Natur zurück. Seltene Vögel können dort beobachtet werden. Ein Fernglas ist empfehlenswert. Die Velotour am Sonntag Vormittag  09.00-12:30 war lehrreich und eindrucksvoll. Wir haben uns am Stauwehr Märkt in Richtung Basel verabschiedet und danken ganz herzlich für dieses Erlebnis.

Bericht Rheinländer Strassenfest 2. September 2017

Funktion

Das Rheinländerstrassenfest von und für Nachbarn,  Freunde und Bekannte findet sofern nicht durch bedeutendere Anlässe konkurrenziert am letzten Samstag im August unter freiem Himmel statt;  diesmal eine Woche später.

Wetter

Die Wettervorhersage kündigte für Samstag Abkühlung und Niederschläge an. Die Regenwolken kamen von Norden herein. Zwischen 20:00h und 24:00h fiel das Thermometer auf 14°C.

Vorbereitung

09:55h In der fast autofreien Strasse möchte tatsächlich noch jemand parken. Doppelbeschilderung Parkverbot jeweils an den Strassenenden und ein Banner 6m x 1m mit der Aufschrift Rheinländerstrassenfest über der Strasse übersehen? Wir können es nicht glauben.

10:00h Die Absperrungen werden gestellt. Das letzte Auto verschwindet mit polizeilicher Hilfe vor Haus 5 um 11:00h.

11:00h – 12:30 Max‘ Minibaiz wird positioniert und eingerichtet. Ab 11:15 kräftige Regengüsse. Der für 12:00h geplante Mittagstisch muss auf 13:00h verschoben werden.

Auftakt

12:00h Der Chor Kultur und Volk macht den beeindruckenden Auftakt zum Rheinländerstrassenfest und singt auf der Strasse unter Regenschirmen.

13:00h 12 Gäste kommen zum Mittagstisch.

14:00h Wetter klart auf, die Sonne bricht durch. Gelegenheit für die Anwohner weitere Partyzelte im Trocknen aufzubauen. Zeltstangen klimpern vor den Häusern.

16:00h Die Stände sind einsatzbereit. Strahlende Gesichter. Sirup-, Crêpes- und Waffelstände werden von Kindern betrieben. Das Kinderspiele Zelt bietet Angeln und Schminken bei angenehmer Worldmusic. Das Kuchen- und Salatstandangebot besteht aus Spenden der Anwohner. Der Gewinn aus allen Aktivitäten dient der Querfinanzierung des Abendkonzertes mit einer  engagierten Musikergruppe.

17:00h – 21:00h Unser Freund Thomas bietet unplugged stimmungsvolles Gitarrenspiel & Gesang in Max‘ Minibaiz

17:00h – 21:00h traditionelle ohrenbetäubende Bobby Car Rallye. Es giesst wieder. Ungebrochener Rallye Enthusiasmus auch im Regenoutfit und Gummistiefel.

Konzert

21:00h Café Da Manhã präsentiert Samba & Jazz einem begeisterten Publikum kurzfristig von der Strasse verlagert im regensicheren Lokal.

Dank

24:00h Die Strasse ist geräumt. Wir danken allen Akteuren und Gästen für die Stimmung, die sie erzeugten.

Hinweis Führung Rheininsel 10.09.2017 09:00-12:00

Léa Merckling, Conservatrice der Petit Camarque Alsacienne bietet die Führung Eine facettenreiche Insel mit dem Mountain Bike durch das sich nach Renaturierung entwickelnde Naturschutzgebiet auf der Ill du Rhin an. Diese kostenlose Weiterbildung zum Thema Renaturierung Rheininsel sollten sich die Regioböötler nicht entgehen lassen.

Treffpunkt Chalet Rhin et Decouverte, bei Schleuse Kembs. Nach der Tour kann man dort auch gut und preiswert essen. Empfehlenswert ist die Anfahrt mit dem Velo auf dem Planetenweg, Eurovelo 15 entlang dem Canal de Huningue.

https://goo.gl/maps/bZeLvvnZEayYVhQB6

Petit Camarque

Die Petit Camarque Alsacienne gehört mit internationalem Rang wie der Taubergiessen zum Ramsar-Feuchtgebiet Oberrhein. Dem Besucher erschliesst sich dort eine Schatzkammer der Natur mit Artenvielfalt in Fauna und Flora. Wege und Beobachtungsstellen sind behutsam angelegt. Die gepflegten, teilweise dschungelartigen Pfade durch die Auenlandschaft sind ein Erlebnis für Alt und Jung bei jedem Wetter zu allen Jahreszeiten. Für einen kleinen Rundgang (3,1km) mit Zwischenstops sollte man 2-3h einplanen.

Wissenswertes ist F/D beschriftet. Im Zentrum des Gebietes liegen die historischen Gebäude der ehemaligen kaiserlichen Fischzucht. Empfehlenswert ist der Besuch der Ausstellung zur Entwicklung der Rheinauen sowie Filmvorführung Vierjahreszeiten in der Petit Camarque. Eintritt frei.

Anfahrt

Von Basel Rhypark auf einem attraktiven Abschnitt der Euro Velo Route 6 zu erreichen: Auf Elsässer Rheinweg 2,1km.  Entlang dem Canal de Huningue bis zum renovierten Schleusenwärterhaus Neuweg 4,6km.

Dort sehr freundliche Parkinformation, kostenlose Wegekarte, preiswerte Erfrischungen. Vor dem Haus Velo-Stellplätze und schattige Rastbänke zum Entspannen. Die stillgelegte Schleuse birgt am ehemaligen Untertor versteckt ein effizientes VLH Wasserkraftwerk mit Kaplan-Turbine. Von Schleuse Neuweg bis zum Chalet Rhin et Decouverte 6,6km.

Renaturierung Rheininsel

2005 wurden 450ha auf der Rheininsel zwischen Altrhein und Grand Canal d’Alsace sowie Stauwehr Märkt und Kraftwerk Kembs als Naturschutzgebiet der Petit Camarque Alsacienne zugeordnet.

Im Zusammenhang mit der Konzessionserneuerung für Kraftwerk Kembs (Besichtigung Juni 2017) und Umweltforderungen der IKSR wurden die Mindestwassermenge für den Altrhein erhöht.
120ha Maisfeld auf der Rheininsel wurden renaturiert, sodass teilweise Geschiebebetrieb und Ufererosion, Wild- und Fischdurchgängigkeit sowie Laichhabitate ermöglicht werden.

Um das abgeführte Wasser energetisch 1x nutzen zu können haben die EDF 2016  die Centrale K, ein 8 MW Kleinkraftwerk mit 2 Dotierturbinen, bei Stauwehr Märkt in Betrieb genommen.

Die radikalen Renaturierungsmassnahmen verwandelten das Gebiet zunächst in eine Mondlandschaft. Inzwischen kehrt die Natur zurück. Nach Erfolgsbewertung 2020 sollen die Wassermengen des Altrheins allenfalls zur Verbesserung der Entwicklungsbedingungen für Flora und Fauna erhöht werden.

Bericht Festschmaus zum 1. August 2017

Zum Event kamen 13 Personen. Die letzten Gäste verabschiedeten sich gegen Mitternacht. Das Klima am Nachmittag im Garten wie in einem dampfenden Gewächshaus – schwül. 35°C, überwiegend sonnig, kurze Regenschauer brachten kaum Erfrischung. Die Wetterfrösche rechneten mit dem heissesten Tag des Jahres. 01:00h – 01:45h gab’s ein heftiges Gewitter. Es goss bis 02:00h wie aus Kübeln und wir entschlossen uns trotz Dusche die Sachen ins Haus zu bringen. Das nasse Zelt blieb stehen. Das über Basel in östliche Richtung hinwegziehende Gewitter mutierte am Hochrhein bei Waldshut zur Superzelle und richtete dort Schäden an. Nochmal Glück gehabt!

Unsere Nachbarn stellten freundlicherweise ihren Kühlschrank im Keller zur Verfügung. Der wurde 2 Tage vorher gefüllt. Das erleichterte die Getränkekühlung ohne Treppensteigen enorm. Am Vortag wurden die Braten mariniert und die Salate angerichtet; Gemüsedips und Apfelwähe folgten am Vormittag, Melonenschiffchen und der Kartoffelgratin im Backofen am Nachmittag.

Das Zelt war zu zweit innert 15min um 9:00h gestellt. 3 Tischgarnituren, 7 gelbe Lichtschläuche und diverse andere Beleuchtungskörper, Flaggen und Fähnchenkette waren um 11:30h montiert.

Gespielt wurde beim Apéro nicht auf dem Rasen, sondern am Tisch. Gundula hatte was Neckisches mitgebracht.  The GameZahlenkarten mit Totenkopf. Ein anscheinend simples Kartenablegspiel mit minimalen Regeln. Nichts einfacher als das – oder doch nicht?  Das Spiel gegen die Teilnehmer ist intellektuelle Herausforderung, packt den Ehrgeiz und zwingt zur Teambildung – eine emotionale Achterbahnfahrt. Ein spannendes diabolisches Spiel.

15:30h wurde die Armada aus Melonenschiffchen mit Schinkensegel verspeist. Die Schweinebraten gingen im Abstand von 45‘ min auf den Grill. Das Surren der Grillmotoren und der zunehmende Duft wurde mit grösstem Interesse und witternder Nase von Katze Syra verfolgt und von Kater Max bewacht.

Ab 20:00h gab‘s Schoko- und Amarena Eis. Kuchen und Kaffee. Thérèse brachte Feuerwerkskörper und sorgte für ein eindrückliches Schlussbouquet um 22:00h. Herzlicher Dank allen Teilnehmern für die Stimmung, die sie erzeugten. Die Bilder sind natürlich nicht von 2007!

Bericht Sommerausflug Tessin 14.07. – 16.07.2017

14.07. – 16.07.2017 Sommerausflug

Am Sommerausflug nahmen 6 Personen bei bestem Wetter teil. Grundproviant und Getränke kauften wir kostengünstig zum Mitnehmen vorher ein.

Freitag 14. Juli

Um 13:15 holt Christoph die Ausflugs Crew mit einem bequemen, klimatisierten 8-plätzigen Mercedes Sprinter Bus an der Rheinländerstrasse 7 ab. Das Verkehrsinformationsystem Augst meldet vor der Verzweigung N2/N3 eine Stunde Wartezeit am Nordportal des Gotthardtunnel. Wir entscheiden uns für die Schöllenenschlucht, Sicht auf Teufelsbrücke, vorbei am Turm von Hospental, erbaut ca. 1226 – das Wahrzeichen des Urserntals. Jeder im Bus hat von der Teufelsbrücke und dem Teufelstein gehört – aber keiner kann die Saga der pfiffigen Urner erzählen… Robert Schedler erzählt die Geschichte im Schmied von Göschenen noch ohne Stein.

15:13 Kaffeepause im Albergo San Gottardo auf 2107m ü. M.
15:58 geht’s die Tremola hinab nach Airolo. Die 1827-32 nach Plänen des Tessiner Ingenieurs Francesco Meschini erstellte Strasse überwindet im steilsten Teil auf 4 Kilometer 300 Höhenmeter in 24 Kehren. Sie ist im Bundesinventar historischer Verkehrswege gelistet.

16:12 Die Begegnung mit einer 4-spännigen Postkutsche auf der Tremola katapultiert uns für einen Moment in eine andere Epoche und wertet die Fahrt weiter auf. Staus in der fruchtbaren Magadinobene werden auf landwirtschaftlichen Schleichwegen umfahren.

17:29 – 17:45 Bei Ponte Brolla 4km nordwestlich von Locarno hat die Maggia eine 1km lange Schlucht durch den Gneis gegraben. Den Namen hat ihr die alte einbogige Römerbrücke gegeben. Hier finden jedes Jahr die Meisterschaften im Klippenspringen statt.

25m über der Schlucht schauen wir von der 56,2m langen 2. Eisenbahnbrücke (1955) flussabwärts. 1951 spülte ein 18m Hochwasser die 1. Eisenbahnbrücke (1907) 150m flussabwärts und zerstörte sie vollständig. Der letzte Schmalspur Zug der LPB Maggiatalbahn fuhr 1965 über die Brücke; heute dient sie Fussgängern mit neuem Gehbelag. 30m oberhalb der Brücke 100m entfernt steht das Grotto America, Treffpunkt der Auswanderer im 19. Jahrhundert nach Australien und Kalifornien (Einwohnerabnahme Maggiatal 1888–1920: –36,2 %).

Die Maggia gurgelt tief unter uns. Aufgeschichtete Steintürmchen zeugen von verwegener Kletterei an exponierten Felsvorsprüngen. Die spektakulären ausgewaschenen Felsformationen reizen zum Abstieg. Thomas schiesst 50 Fotos.
3,5km weiter bei Avegno spannt eine filigrane 125m lange Fussgänger Hängebrücke über das breite Kiesbett der Maggia.

18:05 Moghegno. Der Sprinter zwängt sich im Zickzack durch enge Dorfgassen. An mehreren Stellen bleiben zur Wand höchstens 5cm Zwischenraum.  Gassen und Wege zieren die lokale Sprachkultur pflegend neue lombardische Strassenschilder. Ab dem alten Waschhaus Lavatoio dal Pradágl sind es auf dem befestigten Naturweg Mullit durch die Landschaft bis zur Ankunft noch ca. 85m. Voilà Rustico Scampolo 1+2 sind fein angeschrieben. Unmittelbar in Nachbarschaft unter Bäumen eine originale Grà. Bequem zum Auspacken können wir am Wegrand vor dem Anwesen parkieren.

Uns erwarten weit mehr als zwei Stofffötzel. Mit ihren dicken massiven Gneismauern bilden sie ein herziges Ensemble, das in Hanglage mit der Flora der Umgebung harmonisch verschmilzt. Der Eingang Scampolo 1 ist geschmückt durch zwei Tessiner Palmen – alias Chinesische Hanfpalmen – und einem Feigenbaum. Scampolo 2 bietet einen Essplatz unter Wein berankter Pergola. Oberhalb der Rusticos lockt ein weiterer Freisitz mit Kamin. Die Einrichtungen und die farbenprächtige Vegetation schaffen ein Idyll, das mit seinem Ambiente das Herz vor Freude hüpfen lässt.

18:15 Mit Enthusiạsmus wird die Regioboot Flagge von kleiner Hand am Fahnenmast gehisst und die Fähnchenkette über die Piazza gespannt. Die blau-weissen Regioboot Sitzpolster machen sich auf den Steinbänken nützlich. Danach wird die Ausstattung der Maroni-Häuschen inspiziert. Scampolo2 entpuppt sich als Raumwunder auf 3 Ebenen. Die Schlafsäcke und persönliches Gepäck sind schnell versorgt. Alles Nötige ist zum Geniessen vorhanden. Für das Weekend ist dieser Ort ein vorzügliches Heim. Wir sind entzückt.

18:35 Apéro mit Chips ist angesagt. Wer will nimmt kühles Bier, Weiswein oder Orangensaft.

18:50 Beim Einräumen der Essvorräte wird festgestellt: Die Küchenzeile hat Kurzschluss! Das Schalten am Sicherungsautomaten bringt keinen Erfolg. Herd und Kühlschrank laufen nicht. Was nun – am Freitag Abend? Das Kühlschrankkabel wird in eine andere Steckdose gesteckt – na bitte, er läuft; schon mal die halbe Miete! Aber der Herd kommt nicht in Gange; naja wir wollten ohnehin grillen. Christoph hat gute Kontakte im Dorf. Telefonate werden geführt.

19:10 Zwei Damen, die das turmähnliche Rustico in Nachbarschaft bewohnen, kommen kurz vorbei und wünschen uns ein schönes Weekend.

19:50 Feuer wird aus dünnen Rundhölzern in einer Eisenschale entfacht. Das taucht die Piazza in romantisches Licht.

19:55 Tatsächlich kommt ein Elektriker. Silikonfugen werden aufgeschnitten. Der Herd wird aus der Küchenzeile gewuchtet. Eine starke LED Taschenlampe erleuchtet die Nische. Die Fehlereingrenzung an der Herdanschlussdose beginnt. Nach einer halben Stunde läuft der Herd – super!  Die Kühlschranksteckdose bleibt tot. Das schränkt uns fürs Weekend nicht ein; diese Reparatur kann warten. Wir sind glücklich, dass man in Moghegno für die Bedürfnisse der Touristen so viel Verständnis hat.

20:39 Eine 6-er Kiste Bordeaux Cru Burgeois 2002 von Jean Sorges 13 ha kleinem Weingut Chateau Deyrem-Valentin, Margaux soll die Gaumen erfreuen. Dem grosszügigen Spender wird gedankt. Aber ist das unter den hochwertigen Merlot Rebstöcken die hier seit der Reblausepedemie des 19. JH in der Tradition des Bordeaux aufgeproft auf der Americana angebaut werden nicht Eulen nach Athen tragen? Die erste Flasche wird gespannt geöffnet. Das Bouqet der Sofortprobe enttäuscht die Ahnungslosen. Der Wein braucht seine Zeit zum Atmen – zwei Flaschen werden dekantiert. Zum Abendessen gibt’s erst mal was anderes.

20:50. Abendessen unter der Pergola. Weintrauben hängen herab. Als Vorspeise gibt’s Tomatensalat mit Feta. Das Holzfeuer in der Eisenschale hat sich inzwischen zur rauchlosen Glut entwickelt. Die Schweine Filets im Speckmantel brauchen auf dem Rost 20min. Die Bratkartoffel kommen aus dem Backofen. Alles wird weggeputzt.

23:00. Der dekantierte Wein wird nochmal probiert und schmeckt schon wesentlich besser. Wir werden noch warten. Die Crew wandert unter Christophs Führung mit Taschenlampen bestückt zum Dorfplatz zur Osteria al Botegon. Man kennt sich. Espresso mit vorzüglichem Grappa Hausbrand destilliert aus frisch vergorenen Uva Americana empfiehlt der Kenner. Das fruchtige Aroma ist enorm – keinesfalls Katzenseicher. Die Vol % wollen wir nicht wissen. Es werden 4 Runden.

00:30 Der Rückweg unter einem gewaltigen Sternenmeer ist ein Genuss, den’s in Basel nicht mehr gibt. Der Polarstern funkelt. In Nachbarschaft zum Gossen Wagen sind alle Sterne des Kleinen Bären vollständig zu sehen. Das Nachtprogramm ist noch nicht vorbei. Der Margeaux lockt – es gibt in lauschiger Nacht noch viel zu erzählen.

04:00 Die letzten von uns kriechen in ihren Schlafsack.

Samstag 15. Juli

08:30 Wolkenlos. Der Himmel verspricht einen heissen Tag. Ein Recken und Strecken, vereinzeltes Augenreiben – Espresso weckt die Lebensgeister.
Die ersten Fotos werden aus dem Fenster und von einem ausgewachsenen Tigerschnegel im Garten geschossen. Das Glockengeläut der Chiesa Santa Maria Assunta kommt in der stillen Natur prächtig zu Geltung. Die Pergola mit Weinreben, der Feigenbaum und die Tessiner Palmen spenden Schatten auf der privaten Piazza zwischen den Rusticos. Die Maggia glitzert unweit in ca. 100m Entfernung. Der Tisch unter Weintrauben wird eingedeckt.

09:27 Eine Nachzüglerin kommt mit der Bahn aus Basel und ist von der Bus Station Aurigeno-Moghegno abzuholen. Das Timing ist perfekt. Gundula muss keine zwei Minuten warten. Wir kaufen zum Brunch noch einige lokale Esswaren im Dorflädeli und in der kleinen Metzgerei ein. Auffallend die Hilfsbereitschaft gegenüber den älteren Kunden.

09:44 nutzen wir die Gelegenheit um 2 Flaschen des nächtlich verkosteten Tresterbrandes Grappa Americano von der Osteria al Botegon als flüssiges Andenken zu erwerben.

09:57 ausgiebiger Brunch: Spiegeleier & gebratener Speck, Schinken, Mortadella, Würste, diverse Käsesorten, Tessiner Brot, Zopf, Kaffee, Orangensaft, Pflaumen.

11:00 Spaziergang von den Scampolos durchs Dorf. Die engen Gassen wirken wie ein lebendiges Freilichtmuseum mit unzähligen Motiven. Das antike Lavatoio dal Pradágl begrüsst uns am Dorfeingang. Der restaurierte Getreidespeicher Torba di Rossitt datiert von 1445-46. Viele Gneissteinwände und -Dächer sind eingebettet in ein florales Farbenfeuerwerk. Es wird intensiv fotografiert. Wäre eine solches Dorfensemble unter den heutigen Bauvorschriften noch möglich? Schön, dass es sowas gibt!

In der kleinen Metzgerei holen wir für den Nachmittagsausflug ein bestelltes Poulet ab und laufen über Wiese und Weinberg hangabwärts zu den Rusticos zurück. Dort sind die Zeugen einer besonderen Weinbaukultur im Maggiatal anzutreffen: die Carasc.  Gneisstützen und Hölzer bilden am Hang Pergola ähnliche Auflager für Rebstöcke. Mit dieser Konstruktion war es möglich die Fläche unter den Reben  landwirtschaftlich doppelt zu nutzen.

12:00 Fahrt durchs Maggia-Tal.
Die Mulitt ca. 200m flussaufwärts stehen mehrere  Mühlenhäuschen ausser Betrieb an einem steilen Bergbach übereinander. Nach 3km wird die Maggia auf der Ponte di Lodano überquert. Die Via Cantonale bietet Einsicht in den Cristallina Marmorbruch bei Cevio, dem einzigen in Schweiz wo Marmor bis vor kurzem noch abgebrochen wurde.
12:26 Bignasco, 12:35 Broglio, 12:38 Prato

12:45 Grotto Pozzasc unterhalb Peccia – eine ehemalige Mühle. Die Lage abseits der Strasse an einem Naturbecken ist idyllisch. Der Geheimtipp ist offenkundig inzwischen eine Touristenattraktion; parkende Autos füllen am sonnigen Samstag den Zufahrtsweg. Wir verzichten auf Einkehr und Polenta; stattdessen wagen wir ein Bad im Pozzo unterhalb des Grotto. Das Wasser ist glasklar. Die Wassertemperatur braucht Überwindung. Wir verstehen weshalb wir hier alleine baden.

13:10 Oberhalb Peccia windet sich die Via Cantonale  nach Mogno in 15 Spitzkehren den Berg hinauf. Der Wendekreis des Sprinter ist zu gross. Wir müssen in einigen Kehren zurücksetzen.
13:33 Mogno. Besichtigung der kleinen Bergkirche San Giovanni Battista. Ohne Frage ein architektonisches Meisterwerk.
14:15 Rückfahrt nach Maggia.

15:00 Wanderung von Maggia zum Salto Wasserfall durch Weinberg und Wald. 15:15 Picknick und Badeplausch am Naturbecken unterhalb des Wasserfalls. Das frittierte Poulet und Bier schmeckt vorzüglich. Wir sehen auf youtube Laso Schaller’s Sprung aus 58,8m Höhe in das Wasserbecken – Weltrekord!  Wir machen es nicht nach und schwimmen lieber unter dem Regenbogen.

16:30 Rückwanderung nach Maggia durch lieblichen Wald. Schöne Badeplätze. Wir machen Gruppenaufnahmen. 17:00h Rückfahrt über die Maggia  nach Moghegno.

18:00 Apéro am Kamin, Melone mit Schinken, Chips, Spumante. Weiter so!

20:00 Vorbereitung Nachtessen:  Feuer machen und auf Holzkohle warten. Tomatensalat mit Feta und Kräutern. Lammfilet vom Grill mit Bratkartoffel & Schupfnudeln.

21:20 Köstliches Abendessen mit dekantiertem Margeaux. Alles wird weggeputzt.

22:00 Spaziergang zur Osteria Al Botegon.
Espresso, panna cotta mit Himbeersauce.

23:05 Auf dem Heimweg begrüsst uns wie in der Nacht zuvor eine Erdkröte am Waschhaus. Wir geniessen unsere Rustico Piazza bis Mitternacht. Balsam für die Seele. Ein Platz für Siddhartha.

Sonntag 17. Juli

09:00 ausgiebiger Brunch: Spiegeleier & gebratener Speck, Schinken, Mortadella, diverse Käsesorten, Tessiner Brot, Kaffee, Orangensaft.

11:45 Nur 10min zu Fuss liegt ein Badeplatz mit breiter Kiesbank und Naturbecken vor den Scampalos. Das Wasser der Maggia ist kristallklar. Der Bereich gehört zur Le golene della Valle Maggia – Landschaftsschutzgebiet seit 16. Dezember 2010. Die Schutzverordnung zielt darauf ab, die wesentlichen ökologischen Elemente für die Existenz von Fauna und Flora, die typisch für die Auen sind, zu erhalten; die natürliche Dynamik des Wassers und die Sedimente zu fördern; und zur Förderung der menschlichen Aktivitäten, die Umwelt zu schützen, insbesondere Informations- und Bildungsaspekte zu gewährleisten.

Die Fussgänger – Hängebrücke Moghegno-Maggia – ähnlich der bei Aurigeno – ist abgebrochen. Sie wird vermisst. Für einen vermutlich stabileren Neubau stehen die Fundamente. An einer Furt zwischen zwei Kiesbänken lässt sich der hier knietiefe Fluss leicht durchwaten. Badende haben sich auf der Kiesbank auf der anderen Seite mit Sonnenschirmen eingerichtet. Die Buvette al Fiüm bietet Eis und Getränke. Badeplausch praktisch vor der Haustür mit Mutsprung vom „Hausfelsen“ in einen tiefen Pozzo. Ein tolles erfrischendes Naturbad.

Im Flussbett funkeln unter der Sonne die glatten Steine. Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer. Ein Stein – petrografische ein Gneis – wird gespalten. Ich stecke ein paar ein. Gott sei Dank, der Glimmer ist kein Gold. Sonst hätte die Maggia keine Steine mehr.

14:00 – 15:00 aufräumen, einpacken, ein letztes Glas Wein, dann heisst es Rusticos dichtmachen.

15:10 Heimfahrt, Stop bei Ponte Brolla. Gundula soll die spektakuläre Schlucht sehen. Gruppenbild auf der alten Eisenbahnbrücke. Das Radio meldet 1h Wartezeit am Südportal des Gotthardtunnel. Wir entscheiden uns für den Weg über den Pass.

17:00 Das kleine Suworow Reiter Denkmal von 1999 auf dem Gotthardpass läd ein zum Gruppenbild. Daria fragt, wer das war. Ein russischer Generalissimus, der 1799 mit seinem Heer die Franzosen aus Schweiz vertreiben wollte. Wie sich die Alliancen ändern…

17:44 passieren wir das wuchtige Suworow Denkmal von 1898 in der bedrückenden Schöllenenschlucht .

19:10 Alle haben Hunger. Abendessen in der Poulet-Burg, Attinghausen.

20:00 Unser Chauffeur erfüllt Musikwünsche. youtube macht‘s möglich.

22:00 Ankunft Rheinländerstrasse, Basel. Ich spüre inzwischen auf den Schultern einen Sonnenbrand.

Drei Tage dolce vita. Tempi passati.
Wir hoffen auf ein nächstes Mal und Un altro giorno!

Dank

Der Verein dankt Christoph ganz herzlich für seine Gastgeberschaft. Insbesondere danken wir für die unentgeltliche herrliche Unterkunft, die Bereitstellung des komfortablen Transportmittels, der Sponsorschaft des gesamten Treibstoffs, der Kiste Margeaux und diverser Einkäufe, der Einladung zu Espresso & Grappa, das Essen in der Poulet-Burg und letztlich auch für das sichere äusserst angenehme Chauffieren.

Dreiländerbrücke Huningue-Weil, Brückenfest 01.07.2017 ab 17:00h

Das Brückenfest hat einen guten Grund. Die Dreiländerbrücke – passerelle de trois pays , Rkm 170,5 hatte seit 1474 an diesem Ort  einige Vorgänger. 1957 stellte das frei fahrende Fährschiff „Weil“ die Verbindung her bis es seinen kostenlosen Betrieb mit Eröffnung der Palmrainbrücke 1979 , Rkm 171,33 an Stelle der demontierten Eisenbahnbrücke 1878- 1937 einstellte.

2007 wurde als Direttissima für Fussgänger und Velofahrer diese attraktive Fussgänger- und Velobrücke  zwischen Rue de France Huningue und Hauptstrasse Weil eröffnet. 75’000 Menschen kamen zur Einweihung.

Die Bogenbrücke wird wegen ihrer Funktion und Schönheit allseitig geschätzt. Sie verbindet nicht nur die Partnerstädte sondern ist Schnittpunkt mehrerer Europäischer Radwanderwege. Nach amtlicher Zählung nutzen 1 Million Personen im Jahr das elegante Bauwerk. Grund genug ihr Bestehen in Huningue und Weil mit einem 2-tägigen Brückenfest von Samstag 1. Juli 2017, 17:00h bis Sonntag 2. Juli 17:00h zu feiern. Programmflyer.

Trotz regnerischem Wetter sah man nur fröhliche Gesichter.

Bericht Bootsausflug „Syra“ 25.06.2017

Am Bootsausflug „Syra“ nahmen einen Tag später wie geplant 6 Personen teil. Mit wechselnden Steuerleuten fuhr „Syra“ zwischen 13:30 und 23:00 zweimal den Kurs von der Ueli Fähre bis zur Kembser Schleuse. Einkehr im Gasthaus zum Bootsteg, Yachthafen Weil.